Am 13. Juli 2015 bin ich mit drei riesigen Trophäen aus den USA zurückgekehrt. Ende Juni bin ich nach Amerika geflogen, um mir den Titel im Kickboxen bei den US Open in Orlando zu erkämpfen. Dieses Turnier ist mit über 8.000 Startern das größte Kickbox-Turnier der Welt. Nach einer Woche Akklimatisierung vor Ort war es dann soweit: ich blieb in der Schwergewichtsklasse der Profis trotz Kreuzbandriss, den ich mir Anfang des Jahres zugezogen hatte, ungeschlagen. Ich setzte mich in sechs Kämpfen durch von denen ich drei vorzeitig gewann. Im Finale musste ich allerdings gegen einen US-Amerikaner wieder alles geben.
Wie schon Anfang Mai bei der Weltmeisterschaft in Portugal verdrehte ich mir kurz vor Ende des Kampfes mein lädiertes rechtes Knie. Aufgeben kommt nicht in Frage, dachte ich mir und habe weitergemacht. So rettete ich die Führung über die Zeit und konnte meinen Traum, den Sieg beim weltgrößten und prestigeträchtigsten Kickbox-Turnier verwirklichen. Ich bin überglücklich und sehr stolz. Dieser Titel ist was ganz Besonderes.
Über Miami ging die Reise dann weiter nach Las Vegas, wo eine Woche später die Vegas Open stattfanden. Bis Mittwoch konnte ich vor Schmerzen kaum laufen und hatte die Vegas Open schon abgeschrieben, doch die physiotherapeutische Betreuung vor Ort hat super Arbeit geleistet. Ab Donnerstag ging die Schwellung im Knie zurück und ich fing an zu hoffen doch noch starten zu können. Ich habe mir gedacht ich bin zum Kämpfen hier und wollte auch unserem Sponsor Winni Reithel, der mir die Reise finanzierte, nicht hängen lassen. Und dank unseres Physiotherapeuten Matthias Jakobs, der das Knie behandelte, entschieden wir uns dann kurzfristig für einen Start. Mit einem Tapeverband, Bandage und zusammen gebissenen Zähnen habe ich es dann gemacht. Das Risiko war zwar groß, aber es ist halt auch was ganz Besonderes in Vegas zu kämpfen.
Auch für mich ist es immer noch unglaublich, dass ich dann kämpfen konnte und zur Verwunderung aller auch noch das Turnier gewann. Es ist echt nicht zu glauben, aber ich war im Kopf frei. Ich hatte nichts zu verlieren und bin recht cool in die Kämpfe gegangen und so konnte ich diese 14 tägige USA-Reise mit maximalem Erfolg abschließen.
Jetzt habe ich noch zwei Mega-Erfolge gefeiert und ich denke es ist Zeit meine aktive Laufbahn zu beenden. Auf dem Niveau macht das Knie nicht mehr mit und auf Dauer muss ich ja noch als Trainer in meiner Schule fit sein und eine OP möchte ich vermeiden. Also werde ich mich aus dem Wettkampfgeschehen als aktiver Kämpfer zurückziehen. Wobei ich mir die Option auf einen Profikampf im nächsten Jahr noch offen lasse.
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